Als Wardriving bezeichnet man die systematische Suche nach Wireless Local Area Networks (WLAN-Netzwerken) von einem Fahrzeug aus. Wardriving heißt übersetzt so viel wie in den Krieg fahren und wird manchmal auch als Wireless Network Mapping oder Access Point Mapping bezeichnet. Da prinzipiell jedes Fortbewegungsmittel verwendet werden kann, haben sich neben dem Wardriving weitere Bezeichnungen etabliert. Wie das Warwalking (WLAN-Suche zu Fuß) oder das Warbiking (Suche per Fahrrad).
Meist ausgestattet mit einem Laptop und einer externen Antenne zur Erhöhung der Reichweite, spürt der klassische Wardriver WLAN-Netze auf. Protokolliert werden diese mit einem WLAN-Sniffer, einem Programm zum Auffinden von drahtlosen Netzen, um digitale Karten zu erstellen.
Die Gründe für Wardriving können relativ unterschiedlich sein. Neben der Suche nach einem offenen Zugang für den Eigengebrauch, betreiben andere das Wardriving als Hobby. Daneben gibt es diejenigen, die nach Sicherheitslücken schauen und diese dem Betreiber des Netzwerkes melden, um die Zahl der offen gelassenen WLAN-Netze zu reduzieren.
Denen gegenüber stehen Wardriver die mit krimineller Motivation in offene Netze eindringen, Daten stehlen oder das Netz als Sprungbrett für weitere Angriffe nutzen, wie die Installation von Malware. Das Risiko aufgespürt zu werden ist dabei äußerst gering.
Wardriving ist an sich nicht illegal, da es keine Gesetze gibt, die es Menschen verbietet, Daten aus drahtlosen Netzen zu sammeln, um daraus Karten zu erstellen. Illegal wird es aber dann, sobald jemand ungefragt in unsichere Netze eindringt, um an private Informationen zu gelangen. Zudem kann ein Verstoß gegen § 30 Abs. 1 der Straßenverkehrsordnung vorliegen, wenn jemand durch das “Sinnlose Umherfahren innerhalb geschlossener Ortschaften” belästigt wird. Ebenfalls greift das Handyverbot, weshalb der Fahrer entsprechende Geräte während der Fahrt nicht bedienen darf.