In einem Wörterbuch wird unter dem Anfangsbuchstaben A der Begriff Attack der Sinnbildlich für Cyberangriffe steht, durch eine Lupe vergrößert dargestellt.

Was ist ein Wörterbuchangriff?

Durch die Nutzung von herkömmlichen oder auch speziellen Wörterbüchern versuchen Angreifer, Nutzerkonten zu hacken.

Was versteht man unter einer Wörterbuchattacke?

Bei einem Wörterbuchangriff setzen Hacker automatisierte Tools ein, um eine große Anzahl von vordefinierten möglichen Passwörtern in kurzer Zeit systematisch auszuprobieren. Diese Passwörter werden typischerweise aus einem vordefinierten Wörterbuch extrahiert, das Wörter, Phrasen und Zeichen enthält. Die Angreifer setzen dabei auf die Tatsache, dass viele Menschen schwache Passwörter wählen, die leicht durch diese Methode erraten werden können. Durch die Kombination mit zusätzlichen automatisierten Regeln, wie dem Einfügen von Sonderzeichen und Ziffern, steigt die Erfolgswahrscheinlichkeit eines Hackerangriffs, da immer mehr Nutzer einfache Wörter mit Zahlen und/oder Sonderzeichen zu einem Passwort zusammenfügen.

Die Wörterbuch-Attacke ist eine Methode, die sowohl bei Webdiensten als auch bei lokalen Computersystemen zum Einsatz kommen kann. Es gibt zwei Hauptvarianten dieser Angriffstechnik:

Beide Methoden zielen darauf ab, durch systematisches Ausprobieren von Wörtern und Passwörtern unbefugten Zugang zu erlangen.

In der heutigen digitalen Welt ist der Wörterbuchangriff neben anderen Angriffsmethoden, wie z.B. der Brute-Force-Attacke, dem Passwort Spraying oder dem Credential Stuffing eine verbreitete und beliebte Taktik von Hackern, um Passwörter zu knacken, Konten zu übernehmen und um Zugang zu sensiblen Informationen zu erlangen.

Entgegen der Brute-Force-Methode kann die Nutzung der Wörterbuchmethode natürlich nur dann zum Erfolg führen, wenn Nutzer auch Passwörter verwenden, die im Wörterbuch existieren. Während Angreifer mit der Wörterbuchmethode sichere komplexe Passwörter nicht knacken können, können sie dennoch eine Vielzahl von schlecht geschützten Nutzerkonten (z.B. bei Nutzung von Namen, Tieren, Geburtsdaten) wesentlich schneller erfolgreich angreifen als mit der Brute-Force-Methode.

Die Vorgehensweise der Hacker bei der Wörterbuchattacke

Hacker verwenden verschiedene Ansätze, um Wörterbuchangriffe durchzuführen.

Die Praxis des Ausprobierens von Millionen oder Milliarden möglicher Nutzernamen- und Passwortkombinationen, um Zugriff auf fremde Konten zu erlangen, wird durch häufig automatisierte Tools oder eigens entwickelte Skripte erst möglich. So kann die Anzahl der durchgeführten Operationen pro Zeiteinheit maximiert und die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Zugriffs erhöht werden. Da dieser Ansatz regelmäßig zeitaufwendig ist, bevorzugen viele Angreifer zudem die Verwendung von spezialisierten Wörterbüchern, die auf bestimmte Benutzerarten oder Branchen zugeschnitten sind. Ein weiterer Ansatz besteht darin, sogenannte Hybridangriffe durchzuführen, bei denen Wörter aus dem Wörterbuch mit Zahlen, Sonderzeichen oder anderen Varianten kombiniert werden. Diese Methode erhöht die Chancen eines erfolgreichen Angriffs erheblich und macht es schwieriger, sich dagegen zu verteidigen.

Schutzmaßnahmen gegen Wörterbuchangriffe

Auch wenn es keinen perfekten Schutz gegen Hackerangriffe gibt, können zumindest die Erfolgswahrscheinlichkeiten von Wörterbuchattacken auf ein vernachlässigbares Mindestmaß reduziert werden. Folgende Sicherheitsmaßnahmen auf Nutzer- und Anbieterseite helfen, sich bestmöglich gegen Wörterbuchattacken zu schützen:

Fazit

Wörterbuchangriffe sind eine ständige Bedrohung in der Welt der Cybersicherheit. Indem Benutzer, Unternehmen und Organisationen jedoch bewusst mit starken Passwörtern arbeiten und grundlegende, zusätzliche Sicherheitsebenen implementieren und proaktiv auf verdächtige Aktivitäten reagieren, kann die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Wörterbuchangriffs fast ausgeschlossen werden. Die IT-Sicherheitslandschaft entwickelt sich ständig weiter und es ist unerlässlich, dass alle IT-Verantwortlichen immer auf dem neuesten Stand bleiben, um sich gegen neue Angriffsmethoden zu verteidigen.